15. Juni 2015 by Tavatamo
Die moderne Trennung von Subjekt und Objekt hat eine Wissenschaft hervorgebracht, die sich ganz der Methode des Objektivierens widmet und aus der sich der beobachtende Mensch glaubt weitgehend heraushalten zu können.
Eine Zeitlang ermöglichte dieses Vorgehen interessante Erkenntnisse, die unsere Unterscheidungsfähigkeit entwickeln halfen – bis offenbar wurde, dass etwas fehlt, um die ingang gesetzte Entwicklung für Mensch und Umwelt verträglich zu halten.
Alte Weisheitslehren, wie etwa asiatische Philosophien oder die christliche Mystik weisen hingegen auf den unauflöslichen Zusammenhang von Allem hin und legen eine ganzheitliche Betrachtungsweise nahe, die stets auch den Beobachter und seine spirituelle Dimension einbezieht.
Während die heutige wissenschaftliche Analyse immer weiter zerteilt und über die Detaillierung an die Quellen des Wissens zu gelangen sucht, zielt Weisheit auf das Gemeinsame hinter Allem und findet Antworten in der lebendigen Synthese. Wissenschaft stellt Fragen, Weisheit schenkt Antworten.
Der Schlüssel zur Konvergenz beider „Systeme“ liegt im Innern des Herzens. Die verbindende Kraft der Liebe, die alle Wesen und die sie umgebende Materie eint, wartet darauf, ausgedehnt und kultiviert zu werden. Was in ihren Einflussbereich gerät, erscheint in einem anderem Licht – im Licht der Wahrheit.
In diesem gnadenvollen Licht werden Zusammenhänge der Schöpfung erkennbar, die der rein rational vorgehende Wissensforscher nicht erfahren kann. Ohne den beseelenden, göttlichen Funken des Herzenslichts bleibt alles Wissen unvollständig und leblos. Ohne Liebe nützt alles Wissen nichts. Bezeichnend ist, dass einige bekannte Wissenschaftler den Erfolg ihrer Arbeit auf eine „Eingebung“ oder einen Traum zurückführen.
Die Zeit ist reif für eine erneuerte Wissenschaft, für eine Kunst des Wissens, das in jedem Augenblick neu, unerschöpflich und vollkommen ist – „on time“, „on demand“. Das aus dem Sein geschöpfte Wissen ist ausreichend für alles, was der Mensch sich im Einklang mit der lebendigen Schöpfung vornimmt. In der Meditation ist es möglich, die Trennung von Subjekt und Objekt, vom Ich und dem Rest der Welt zu überwinden und Zugang zum lichtvollen Wissen des Herzens zu erhalten.
Je mehr sich der Mensch mit seiner eigenen göttlichen Quelle der Inspiration identifiziert, desto erstaunlichere und zeitgemäßere Ergebnisse wird auch seine Arbeit hervorbringen – die „wissenschaftliche“ ebenso wie jegliche andere Arbeit. Dann entfaltet sich eine Wissenskultur der Weisheit, bei der Intuition und Verstand ineinandergreifen im Zeichen der Liebe, des Mitgefühls und der Achtsamkeit.
Zudem haben wir über viele Inkarnationen Schätze des Wissens gesammelt und Spuren davon im Himmel und in der Erde abgelegt. Jetzt darf dieses Wissen wiederentdeckt und in das Bewusstsein integriert werden, um damit den Herausforderungen der Zeit zu begegnen und die eigene Aufgabe zu erfüllen. Gerne bin ich behilflich, persönliche Quellen des Wissens und der Weisheit wiederzuentdecken.