Zu sein und zu lieben – das habe ich als meine Hauptaufgabe erkannt.
Im Sein, in der liebevollen Präsenz erinnert sich die Seele an den Ursprung in der Einheit. Es ist eine Erfahrung, die zu tief gehender, heilsamer Entwicklung auf allen Ebenen anregt.
Es ist mir eine Freude, diese beglückende Erfahrung zu teilen und zeitweise ein Begleiter sein zu dürfen für die, die sich aufmachen, um ihr wahres Selbst und ihre kreativen Ressourcen zu entfalten. Es ist mein Dienst an der Welt, in Demut und Hingabe.
Ich verneige mich in Dankbarkeit vor den Lehrerinnen und Lehrern, die mich auf dem Weg der Meisterschaft in der Tradition des Feuers begleiten – des Feuers, das für das Herz und die allumfassende Liebe steht.
Mein Weg
Da es in meiner Familie viele Künstler gibt, ist Kunst für mich immer etwas Alltägliches gewesen. Es schien deshalb interessanter, ein anderes Berufsfeld in Betracht zu ziehen. Doch fand ich in der Kunst eine Freiheit und einen Reichtum des Ausdrucks, worauf ich am wenigsten verzichten mochte. Kunst verbindet auf magische Weise Geist und Materie, sie kommuniziert jenseits der Worte. Gemeinsam bringen Kopf, Herz und Hand etwas Neues hervor, das die Sinne anspricht.
Es war mein beruflicher Weg, die künstlerische Arbeit nicht nur mit einem internationalen Publikum zu teilen, sondern auch als Lehrer in der Schule und Hochschule zu wirken. Talentierte Menschen bei der Entwicklung ihrer kreativen Potenziale zu unterstützen, empfinde ich als zutiefst erfüllend. In den Ämtern als Dekan einer Fakultät und Prorektor einer Universität erfuhr ich, was es heißt, verantwortlich zu führen.
Während meiner Studienzeit in London und New York (vor der Zeit des Internet!) entdeckte ich Buchläden mit spiritueller Literatur – ein Schlüsselerlebnis! Viele unterschiedliche Themen zogen mich an und weckten eine Sehnsucht, die durch Bücher nicht gestillt werden konnte. Schließlich gab mir die Begegnung mit einem erfahrenen Seelenbegleiter die ersehnte Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu sammeln.
In Meditationen und Rückführungen tauchte ich in die Zeitlosigkeit ein und lernte, frühere Inkarnationen zu erforschen. Zunächst motivierten mich Neugier und die Aussicht auf neue Anregungen für meine künstlerische Arbeit. Die Erfahrungen, die ich machen durfte, waren jedoch so intensiv, real und vielfältig, so überraschend und berührend, dass sie mir einen ganz neuen Blick auf die Welt, das Leben und mich selbst eröffneten und eine tiefe Wandlung bewirkten.
Aus der Nicht-Polarität einer Meditation auf die Erscheinungen der Welt zu schauen, schenkte mir ein tief gefühltes Verständnis für die Sinnhaftigkeit des Lebens und das Verbundensein mit der Schöpfung. Ich entdeckte lebendige Spuren alter Spiritualität in mir, etwa der Veden, des Yoga, des Sufismus, des Taoismus, des Buddhismus, der christlichen Mystik, des Schamanismus…
Als gemeinsamen Kern nahm ich die unmittelbare Beziehung zum Göttlichen wahr, das nicht etwas Getrenntes ist, sondern Jedem und Allem innewohnt und zugänglich ist, wenn wir uns dafür öffnen. Als skeptischer Mensch brauchte ich einige Zeit und auch eine Lebenskrise, um mein wahres Wesen anzunehmen. Endlich wurde mir klar, dass alles schon da ist, und dass es nur der eigenen Erlaubnis bedarf, den Reichtum und die Schönheit des Seins zuzulassen.
Ich hatte das Glück, großartigen Menschen zu begegnen, von denen ich kostbare Impulse für meinen spirituellen Weg erhielt. Ich hatte das Glück, Meisterinnen und Meistern zu begegnen, mit denen ich Antworten auf meine Fragen fand. Bis heute fühle ich mich reich beschenkt – mit ihrer grenzenlosen Liebe, ihrer Führung, ihren Prüfungen, ihrer unendlichen Geduld, ihrer Ermutigung und ihrem unerschütterlichen Vertrauen. Stets haben sie mich auf meine eigene Erfahrung verwiesen – nie auf ein Dogma oder ein Regelwerk.
Dabei erkannte ich, dass aus dem lebendigen Feuer der Liebe alle Wege entspringen, die die Schöpfung braucht, um sich in jedem Moment zu erneuern und zu erfüllen, und dass sich die Facetten der Schöpfung in den unterschiedlichsten Wegen zeigen. Deshalb liebe ich den Satz: „Es gibt nur einen Weg – deinen!“
Ich erkannte auch, dass wir geboren werden mit dem Grundrecht auf Freude, die uns den Weg aus dem Getrenntsein in das Bewusstsein der Einheit weist. Eine ganz besondere Freude ist es deshalb, mitzuerleben, wie Menschen in ihr wahres Sein erwachen. Wenn ich dabei unterstützend wirken darf, dann ist das, wie der Entstehung eines großartigen, lebendigen Kunstwerks beizuwohnen.