29. Mai 2015 by Tavatamo
Meisterschaft ist nicht das Kennzeichen einer Rangfolge, die andere herabstuft. In jedem Menschen steckt die Meisterschaft, und früher oder später gelangt sie zur Entfaltung. Dies hängt von der Bereitschaft ab, sein eigenes Wohl mit dem Wohl Aller zu verknüpfen und sich uneigennützig in den Dienst an der Welt zu stellen.
Mit unserem freien Willen als Erkenntniswerkzeug entscheiden wir, ob und wie rasch wir auf dem Weg in die eigene Meisterschaft voranschreiten. Wer in jedem Menschen den potenziellen Meister sieht, hat begonnen, den Meister in sich selbst zu befreien. Die jetzige Zeit fordert den Meister in uns.
Ein Meister nimmt die Aufgabe, für die er inkarnierte, an und findet darin seine Erfüllung. Dies ist die Verwirklichung des wahren Ichs, das alle Gedankenkonzepte und Illusionen hinter sich lässt. Es verlangt die Überprüfung von Gewohnheiten ebenso wie von Glaubenssätzen und Meinungen, die aus der Sozialisierung stammen.
Sich zu meistern heißt, das begrenzende Ego in die Schranken zu weisen und auf eigennützige Wünsche, z.B. nach Machtausübung zum persönlichen Vorteil oder nach Festhalten- und Besitzenwollen, zu verzichten. Da im Ego auch die Wurzel aller Kriege steckt, ist seine Zügelung eine Entscheidung für den Frieden.
Meisterschaft bedeutet die Überwindung aller Einschränkungen im Zeichen der Liebe, denn die wahre Heimat des Meisters ist die Grenzenlosigkeit. Dies zu leben verlangt Festigkeit im Herzen und ein unerschütterliches Vertrauen in die innere Führung.
Ein Meister nimmt sein eigenes Licht vollständig an. Das bedeutet, in Demut auch die eigene Macht anzunehmen und sie für die Aufgabe im Schöpfungsplan einzusetzen.
Meister berühren alles und werden von nichts berührt. Bisweilen verursacht dies den Eindruck von Distanziertheit, Unbeteiligtsein oder sogar Gefühllosigkeit. Doch der Welt wirklich zu dienen und den Mitmenschen zu helfen, ist nur schwer möglich in der Verstrickung mit Emotionen.
P.S. Selbstverständlich bezieht Meisterschaft Frauen und Männer gleichermaßen ein. Der einfacheren Lesbarkeit zuliebe wurde die männliche Form („generisches Maskulinum“) gewählt.