Sein

Präsenz im Feuer des Herzens

Oft sind wir nicht präsent. Wir hängen der Vergangenheit nach oder planen die Zukunft, mit entsprechenden Hoffnungen und Befürchtungen. Es ist nichts Falsches daran, Gewesenes zu verarbeiten oder Pläne zu schmieden, vorausgesetzt, beides ist in der Gegenwart aufgehoben, d.h. mit dem Annehmen der Gegenwart verknüpft, im Bewusstsein, dass wir die Vergangenheit nicht ändern und die Zukunft nicht kontrollieren können.

Wir sind nicht wirklich präsent, wenn wir uns kleiner machen, vergleichen und versuchen, jemand anderes zu sein, weil wir meinen, damit erfolgreicher zu werden. Vorbilder und Ziele zu haben mag nützlich sein; die Frage ist nur: welche davon entsprechen uns wirklich und bringen uns weiter – zu uns selbst und unseren inneren Schätzen, die darauf warten, sich in unserem Leben zu manifestieren?

Wer nicht präsent ist, entzieht sich und seinen Mitmenschen einen Teil gemeinsamer Vollständigkeit. Präsenz schlägt eine Brücke zum Anderen und zu allem was ist. Präsenz wirkt „ansteckend“, denn wer präsent ist, regt auch andere dazu an. Aus der entstehenden Synchronität fügt sich dann, was sich fügen darf. Es wird möglich, dass sogenannte „glückliche Zufälle“ geschehen. Dann wird auch klar, warum das „Nicht-Handeln aus dem Sein“ als höchste Form des Handelns bezeichnet wird.

Im Sein verbinden wir uns mit dem Urgrund der Schöpfung. Durch diese Rückbindung an die Quelle der eigenen Kreativität entsteht Ausrichtung auf den eigenen Weg. Aus der Klarheit der Ausrichtung wachsen Vertrauen und Gelassenheit. Meditation ist ein passendes „Training für das Sein“. Meditieren fördert die Hinwendung zum Hier und Jetzt und lässt Gedanken, Konzepte und Überzeugungen in den Hintergrund treten.